Im Hinspiel fühlte sich KöLau zurecht vom Hochkircher Schiedsrichter verladen, indem er den Postlern als Nachbarschaftsdienst einen Elfer in der Nachspielzeit und damit drei Punkte geschenkt hatte. Dem Schiri im aktuellen Match kann beim besten Willen Nichts angelastet werden; die Gäste moserten allerdings ohne Unterlass ob angeblicher Bevorteilung der Heimelf in Zweikampfsituationen. Wenn schon, dann hätte eher KöLau etwas zu bemerken, denn die Zuteilung gelber Kartons (4:2) entsprach nicht der Verteilung des "kämpferischen" Potenzials. Wie leider allenthalben üblich suchten also die Gäste an der falschen Stelle nach den Ursachen für den ihrerseits ganz sicher angestrebten, aber nicht erreichten Erfolg.
Als sich alle Akteure im auf die Jahre gekommenen Stadionrund, das das Flair der späten 80er Jahre ausstrahlt, schon auf das mehr als glückliche 0:0 für die KöLauer eingestellt hatten, wäre der Gast beinahe noch zum Erfolg und drei Punkten gekommen. Johannes Moschke konnte einen schön gespielten Pass leider nicht cool genug verwerten und scheiterte am Hoyerswerdaer Keeper, der im Übrigen einen sehr geruhsamen Nachmittag in seinem Kasten verbrachte. Und das nach 88 (!) verflossenen Minuten, in denen faktisch Hoyerswerda das Spiel völlig in der Hand hatte und nur an seiner eigenen deutlich ausgeprägten Unfähigkeit beim Abschluss und am hervorragend agierenden Keeper Kay Grosser scheiterte.
Vor stattlicher Zuschauerkulisse und bei strahlendem Sonnenschein gelang den Kölauern ein klarer Sieg im traditionsreichen Derby. Die Gäste hatten sich viel vorgenommen, um den Schwung aus dem Spiel gegen Bergen mitzunehmen. Außerdem galt es, die 0:5-Klatsche aus dem Hinspiel vergessen zu machen.
Nach der völlig überflüssigen Niederlage in der Vorwoche war bei den KöLauern von Anfang an der feste Wille zu spüren, mit einer taktisch klugen und kämpferisch starken Leistung zu überzeugen. Das stellte gegen ein als spielstark bekanntes Team kein einfaches Unterfangen dar.
Am Ende eines der Spiele, die oft als Sechspunktematch bezeichnet werden, stand eine völlig überflüssige Niederlage der seit Februar unbezwungenen KöLauer. Den Ausgang des Treffens gegenüber einem äußerst spielschwachen, aber kämpferisch starken Gegner haben sich die Gäste vollständig selbst zuzuschreiben. Auf vier (!) Positionen verändert und mit nur zwei Spielern auf der Reservebank, konnte sich der SVKL auf dem Hartplatz im 1970er Jahre Design erst sehr spät wirksamer in Szene setzen.