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Hoyerswerdaer FC – SV Königsbrück/Laußnitz 0 : 0

Beinahe noch den Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt!

Als sich alle Akteure im auf die Jahre gekommenen Stadionrund, das das Flair der späten 80er Jahre ausstrahlt, schon auf das mehr als glückliche 0:0 für die KöLauer eingestellt hatten, wäre der Gast beinahe noch zum Erfolg und drei Punkten gekommen. Johannes Moschke konnte einen schön gespielten Pass leider nicht cool genug verwerten und scheiterte am Hoyerswerdaer Keeper, der im Übrigen einen sehr geruhsamen Nachmittag in seinem Kasten verbrachte. Und das nach 88 (!) verflossenen Minuten, in denen faktisch Hoyerswerda das Spiel völlig in der Hand hatte und nur an seiner eigenen deutlich ausgeprägten Unfähigkeit beim Abschluss und am hervorragend agierenden Keeper Kay Grosser scheiterte.
Dies zum Glück für die KöLauer, die zwar kämpferisch überzeugten, ansonsten aber in keinster Weise an den Auftritt vor Tagen in Großnaundorf anknüpfen konnten. Mag sein, dass die aus welchen Gründen auch immer erzwungene Kaderrotation (wieder auf vier Positionen gegenüber dem Vorspiel!) ihr Scherflein zu der wenig inspirierten Vorstellung KöLaus beigetragen hat. Jedenfalls konnte das nun schon wiederholt erfolgreiche realisierte Konzept, mit präzisen Anspielen auf die Spitzen Torgefahr zu produzieren, am heutigen Tag nicht umgesetzt werden.
Trotz erkennbar starker Motivation, auch gegen den Tabellendritten eine achtbare Leistung abzuliefern, gelang im Offensivbereich gar nichts. Vor allem, weil im Aufbau viel zu wenig präzise gearbeitet wurde, die Spitzen faktisch in der Luft hingen und so kaum torgefährlich zum Zug kommen konnten. Es wäre müßig, die über die maßen häufigen Großchancen Hoyerswerdas minutiös aufzulisten - sie hätten jedenfalls allemal für einen klaren Sieg ausgereicht.

Man sollte daher das Remis der Kölauer richtig einordnen: Falls es so etwas wie Glück im Fußball gibt, wäre dies in diesem Spiel bis zur äußersten Grenze ausgereizt und kaum wiederholbar. Da kommt dann auch wieder die Uraltfrage auf: Was bedeutet es eigentlich, besser zu sein? Ist eine Mannschaft, die häufiger den Ball hat und sich mehr Chancen herausspielt, wirklich besser? Oder ist es die, die ihre Chancen nutzt, auch wenn sie viel weniger hat? Oder ist gar die Mannschaft besser, die nicht etwa mehr richtig macht, sondern weniger falsch? Und wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Pech und Unvermögen? Eine Endlosschleife! Auf keinen Fall sollten die KöLauer auf eine Wiederholbarkeit des Hoyerswerdafilms setzen. Dies wäre sehr fahrlässig.

Fazit: Das Spiel lässt den Berichterstatter ratlos zurück. Eine wirkliche Erklärung für die doch extremen Schwankungen zwischen Himmelhochjauchzend (in dem einen Match) zu zu Tode .... betrübt (im folgenden Match) fällt ihm jedenfalls nicht ein.
(hwp, 05.05.2018)

Aufstellung:
Kay Grosser, Ronny Frommhold, Thomas Böhme jun., David Gloger, Thomas Förster, Ivo Frommhold, Sven Dittrich, Pierre Fischer (84' Marco Langer), Johannes Moschke (90' Denis Hoyer), Marko Kunath, Tim Varadi

Zuschauer: 95
Schiedsrichter: Nils Fiedler (LSV Neustadt/Spree)

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