SG Wilthen – SV Königsbrück/Laußnitz 2 : 0 (1 : 0)
Serie nach sechs Siegen gerissen
Am Ende eines der Spiele, die oft als Sechspunktematch bezeichnet werden, stand eine völlig überflüssige Niederlage der seit Februar unbezwungenen KöLauer. Den Ausgang des Treffens gegenüber einem äußerst spielschwachen, aber kämpferisch starken Gegner haben sich die Gäste vollständig selbst zuzuschreiben. Auf vier (!) Positionen verändert und mit nur zwei Spielern auf der Reservebank, konnte sich der SVKL auf dem Hartplatz im 1970er Jahre Design erst sehr spät wirksamer in Szene setzen.
Über die erste Halbzeit möchte man eigentlich lieber den Mantel des Schweigens ausbreiten, denn ohne jegliche Kreativität versuchten beide Mannschaften durch ein Kick and Rush biederster Art über die Runden zu kommen. Selbstredend konnte bei den gegebenen Platzverhältnissen kein spielerisch exzellenter Traumfußball erwartet werden. Dass aber beide Teams nur durch hoch nach vorn geschlagene Bälle, die zu oft auch noch nicht einmal einen Adressaten fanden, den Erfolg gesucht haben, war auch für die Kreisoberliga viel zu dürftig.
So blieben Möglichkeiten, die der Zuschauer bei sehr gutem Willen als Torchance wahrnehmen wollte, dem Zufall überlassen und zudem Mangelware. Wilthen konnte frühzeitig in Führung gehen, als die KöLauer Abwehr komplett erstarrt schien und den Torschützen nach Eckball völlig ungehindert zum Kopfball kommen ließ. Die Gäste kamen zwar zu zwei, drei Chancen, die aber nicht verwertet werden konnten. Ivo Frommhold drückt mit sehr gutem Kopfball nach Moschke-Ecke auf das Tor (12'); Robert Rüthrich setzt den abgewehrten Ball knapp neben den Kasten. Nach 35 Minuten bringt David Gloger einen Kopfball nach starker Eingabe von Felix Schönwitz gefährlich aufs Tor. Alles in allem aber doch zu wenig für die Ansprüche, die sich Kölau mit seinen letzten Spielen selbst gesetzt hat. Wilthen liegt am Ende des ersten Durchgangs nach eiskalter Nutzung seiner einzigen Torchance vorn.
Für die zweite Hälfte konnte es für KöLau nur heißen, mit den in vergangenen Spielen bewährten Mitteln den Erfolg zu suchen. Dies hat die Mannschaft mit Entschlossenheit und besserer Anpassung an die Platzverhältnisse versucht. Während Wilthen im ganzen zweiten Durchgang den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen wollte und kaum Angriffe entwickelte, tauchten die Gäste mehrfach gefährlich vorm Gehäuse der Gastgeber auf und hatten mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß (oder Kopf). Wilthens Kasten schien jedoch wie vernagelt, so dass keine der Möglichkeiten zu einem mehr als verdienten Treffer führten. Nach 56' trifft Rüthrich mit Kopfball nach Freistoß von rechts nur die Latte; nach 61' schlägt Schönwitz mit straffem Schuss nach Zuspiel von Rüthrich aus 18 m in zentraler Position knapp über den Kasten. KöLau versuchte es auch weiterhin, an diesem Tage aber doch nicht zwingend genug und auch ohne jegliche Portion Glück im Abschluss. Zu allem Überfluss führte der energische Vorwärtsgang der Gäste, bei dem die Deckung natürlich weit aufrückte, auch noch zum zweiten Treffer der Platzherren. Kay Grosser kann zwar zunächst stark klären, ist aber gegen den Nachschuss absolut machtlos.
Fazit: Eine völlig überflüssige Niederlage gegen einen unmittelbaren Konkurrenten steht am Ende einer in der zweiten Hälfte kämpferisch starken Kölauer Leistung. Eine konzentrierte Vorstellung über die volle Distanz wird vonnöten sein, um im kommenden Heimspiel gegen Bergen wieder zu punkten.
(hwp, 15.04.2018)
Aufstellung:
Kay Grosser ‒ Richard Ziesche (ab 81' Marco Langer)‒ Ronny Frommhold, Thomas Böhme, Ivo Frommhold ‒ David Gloger, Pierre Fischer, Felix Schönwitz ‒ Johannes Moschke (ab 46' Sven Dittrich), Robert Rüthrich, Tim Varadi
Zuschauer: 108
Schiedsrichter: Steffen Ott (SV Horken Kittlitz)
Tore: 1:0, 2:0 R. Kebschull (9', 86')