Recht optimistisch war eine erkleckliche Anzahl KöLauer Anhänger zum sonnenüberfluteten Pokaltreffen gegen Pulsnitz´ zweite Garnitur erschienen. In der Gewissheit, dass das Team an die vorzeigbaren Ergebnisse zum Saisonstart nahtlos wird anschließen wollen, war man gespannt, wie sich die diesmal aufgebotenen Akteure aus der Affäre ziehen würden.

Zunächst schien alles wie erwartet zu laufen. Vincent Mey besorgte die schnelle Führung nach Freistoß von der rechten Seite. Leider war das aber kein Signal für die KöLauer, unbeirrt auf bewährte Weise wie letztens weiterzumachen. Wie von allen guten Geistern verlassen, ließ man den Gastgeber schalten und walten, wie er wollte. Unbegreiflich und hoch risikobehaftet rückte die Verteidigung bis zur Mittelinie auf und erlaubte Pulsnitz freies Durchlaufen bis an und in den KöLauer 16er. Verfehlte Taktik; absolut unverständlich! So kam es, wie es kommen musste. Der Gastgeber legte schnell drei Tore vor. Ein Hattrick durch den Pulsnitzer Tom Burchert, der nach Belieben mit simplen langen Pässen an zuschauenden Gästekickern vorbei in Szene gesetzt wurde. KöLau im freien Fall! Hat denn keiner gesehen, dass man irgendetwas unternehmen muss, dass etwa dem Dreifachschützen wenigstens besondere Aufmerksamkeit zugemessen werden muss? Warum hinderte niemand den Pulsnitzer 7er N. Headar an seinen beindruckenden Aktionen im Mittelfeld. Die erste Hälfte kann nur als katastrophal eingeschätzt werden.

Auch der zweite Durchgang brachte keine Wende. Pulsnitz hatte noch Möglichkeiten (76'). Erst mit der Einwechslung von Johannes Moschke kam etwas Leben ins KöLauer Spiel. Ein straffer Schuss des Eingewechselten verfehlte nur knapp das gegnerische Gehäuse (80'). Und drei Minuten vor Ende der allerdings nur wettermäßig heißen Partie traf KöLau nach Ecke von Phillip Löwe noch zum Anschluss. Viel zu spät, um noch etwas bewegen zu können.

Fazit:
Auf der ganzen Linie ein enttäuschender Fußballnachmittag in Pulsnitz. Es zeigte sich, dass die in den ersten drei Meisterschaftsspielen sichtbar gewordenen Ansätze für Verbesserungen nicht stabil abgerufen werden konnten. Bis durchgängig eine stabile Qualität der KöLauer Elf einziehen wird, braucht es eben noch Zeit. Und Geduld. Und ständiges Bemühen. In jedem Match. Hoffen wir, dass das Pokalaus keine Spuren in den Köpfen der Akteure hinterlassen hat.
(w. packebusch, 07.09.2024)

Aufstellung:
1 Marco Brühl ‒ 2 Leandro Richter, 8 Max Winkler, 4 Leon Ingwerth,,  13 Vincent Mey ‒ 15 Kevin Waszkowski (68' 10 Johannes Moschke), 5 Phillip Löwe), 6 Leon Max Frauenstein, 29 Joshua Kratz ‒ 7 Richard Grünberg, (33' Jerome Mickisch),92 Hendrik Schöne (46' Marek Tänzer)

Zuschauer: 86
Schiedsrichter: Enrico Stiebitz (Arndorfer FV)    

Tore:
0:1 Vincent Mey (10‘); 1:1, 2:1, 3:1 Tom Burchert (11‘,25‘,38‘); 3:2 Phillip Löwe (87‘)