Auch im Match gegen die Kicker vom Großteich blieb ein erhofftes vorzeigbares Resultat aus. Sichtlich nach wie vor stark verunsichert überließ KöLau den Gästen weitgehend die Initiative und bereitete ihnen durch zahllose Fehler in allen Mannschaftsteilen einen äußerst stressarmen Auftritt mit Torerfolgen nach Belieben.

Immer knapper wird nun die Zeit, um den Klassenrehalt dennoch zu gewährleisten. Wir müssen uns alle gewiss sein, dass der nach großen Anstrengungen dereinst errungene Aufstieg in die Kreisoberliga nicht so einfach mal im Vorbeigehen nach ein, zwei Jahren „Regeneration“ eine Etage tiefer wiederholt werden kann. Alle Erfahrung lehrt, dass dies ein Wunschdenken ist. Deshalb gilt es bis zum letzten Spieltag am Ziel „Klasse halten“ dran zu bleiben. Defätistischen Sprüchen muss begegnet werden. Realismus ist nicht, das Unmögliche für gegeben zu erachten, sondern das immer noch Mögliche in den Fokus zu nehmen. Natürlich kann und will niemand die Augen verschließen vor den teils eklatanten Mängeln im KöLauer Spiel. Diese wurden schon immer thematisiert. Jetzt aber gilt es alle Kräfte noch einmal zu bündeln und den notwendigen Befreiungsschlag zu schaffen. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass immerhin noch alle Möglichkeiten bestehen; allerdings braucht es dazu eigener Punkterfolge. Wir denken von Spiel zu Spiel – vielleicht stoßen wir den Bock ja in Wochenfrist in Burkau um!

Im Spiel gegen Deutschbaselitz gelang KöLau sehr sehr wenig. Die Versuche eines schnörkellosen und schnellen Spiels nach vorn scheiterten immer wieder an den unpräzise und viel zu steil auf Tim Varadi und Robin Masch geschlagenen Pässen; auch landete KöLau viel zu oft im Abseits. Im Mittelfeld rackerte Spielführer Norbert Kubaink unermüdlich, seine Mitspieler folgten diesem Beispiel leider nicht immer. Absoluter Schwachpunkt war leider zum wiederholten Male das Abwehrverhalten des Gastgebers. Die engere Abwehr ebenso wie die gesamte Mannschaft einschließlich Keeper hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt und luden die Gäste reihenweise zu guten Möglichkeiten ein, ließen sie zu Toren kommen, ohne dass diese selbst übermäßig viel dafür tun mussten. Es begann mit dem 0:1, bei dem ein eher harmloser Freistoß, der absolut haltbar war, an den Fäusten des Torwarts vorbei ins Tor ging. Mit diesem Resultat hätte man in die Halbzeit gehen können. Ein Kopfballtor und ein Elfmeter, den der Schiri nach leichtem Gerangel weiß Gott nicht hätte geben müssen, führten jedoch zum in der Höhe nicht gerechtfertigten Halbzeitresultat. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kommt Richard Grünberg nach Zweikampf zu Fall und verletzt sich ernsthaft. Wir wünschen ihm baldige Genesung.

Leider setzte sich der Trend leichtfertig zugelassener Tore in der zweiten Hälfte fort. Zarte Pflänzchen einer verbesserten Defensivarbeit, die der Beobachter letztens zu konstatieren glaubte, welkten dahin. Eigene Torchancen blieben für die KöLauer insgesamt Mangelware und lassen sich an einer Hand aufzählen: Nach 26‘ kann Robin Masch einen auf rechts durchgesteckten Ball ins linke Toreck platzieren; der Versuch wird pariert. Nach 37‘ kommt Tim Varadi zum Abschluss, den Abpraller kann Richard Grünberg leider nicht verwerten. In der 78‘ zeigt Robin Masch wie es geht: Er wird mit einem Steilpass von links nach rechts bedient, kommt schneller als die Abwehr zum Ball und schießt über dem herausstürzenden Gästehüter ein. Es blieb bei dieser Ergebniskosmetik. Mit den Einwechslungen setzte die Bank wieder ein Zeichen in Richtung Perspektive. Joshua Kratz kam zum ersten Einsatz in der Ersten.

Fazit: Die Mannschaft muss sich wieder berappeln, den Spuk der negativen Gedanken aus dem Kopf kriegen. Vertreibt alle Zweifel, setzt alles auf eine Karte. Wenn wir alles versuchen, haben wir eine Chance. Viel Glück in Burkau.
(w.packebusch, 20.03.2023)

Aufstellung
01 Marlon Riemer ‒ 06 Tobias Frommhold (71‘, 02 Leandro Richter), 13 Ronny Frommhold, 29 Kevin Rietz, 12 Felix Schönwitz ‒ 03 Robin Görlitz (58‘, 04 Joshua Kratz), 09 Norbert Kubaink, 10 Richard Ziesche (81‘, 20 Alvaro Meyer) – 11 Robin Masch, 19 Tim Varadi, 07 Richard Grünberg (46‘, 14 Hendrik Schöne)

Zuschauer: 152
Schiedsrichter: Fabian Noack (SV Zeißig)

Tore: 0:1, 0:3 Felix Rehor (9', FE 40'); 0:2 Daniel Semmer (31'); 0:4 Luca Heinrich (50‘); 0:5 Maurice Hoffmann (61‘); 0:6 Tim Lutze (71‘); 1:6 Robin Masch (78‘); 1:7 Dennis Garbe (83‘)