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SV Königsbrück/Laußnitz – SV 1922 Radibor 1:4 (0:2)

Hausaufgabe nicht gelöst

Wo war das Selbstbewusstsein aus dem 1:1 in Großnaundorf abgeblieben? Zumindest in der ersten Hälfte erkannte man das Team gegenüber dem Vorspiel überhaupt nicht wieder. In der von einigen zu einem der berüchtigten Sechs-Punkte-Spiele hochstilisierten Partie gab es bis auf ein paar Phasen im zweiten Durchgang kaum grundlegende Zweifel am deutlichen Erfolg der Gäste aus Radibor, die nach der Statistik mit ähnlichen Problemen ringen wie die KöLauer Gastgeber: Ungenügend effizientem Erfolg vor des Gegners Tor stehen eklatant viele Gegentore entgegen, also eine absolut miserable Tordifferenz. Nur den Gästen gelang es an diesem unfreundlichen Sonntag, den Eindruck zum bisher äußerst mäßigen Saisonverlauf einigermaßen zu übertünchen. Die KöLauer Elf hingegen zeigte die leider allzu bekannten Mängel erneut. Man konnte zur Halbzeit noch von Glück reden, dass es nur 0:2 stand, denn nahezu mit jedem Angriffsversuch war die KöLauer Defensive restlos überfordert. Kaum in Normalform agierend, brannte es im Kurzzeittakt im und am KöLauer Strafraum. Nach einem enttäuschenden ersten Durchgang blieb eine vage Hoffnung auf Besserung in den zweiten 45 Minuten. Es konnte nur besser werden.

KöLau versuchte jetzt, das Blatt noch zu wenden. Es war den Akteuren allenthalben der Wille anzumerken, mit hohem Einsatz doch noch ein vorzeigbares Resultat zu erzielen. Nach dem wunderbaren Anschlusstreffer per Kopf durch Richard Ziesche nach klasse Sturmlauf auf rechts außen und präziser Flanke von Tim Varadi schien alles für ein positives Ende angerichtet zu sein. Kurz nach dem Anschluss zog der Vorlagengeber erneut beeindruckend auf rechts durch, verfehlte mit scharfem flachen Schuss das Tor jedoch um wenige Zentimeter. Voll nach vorn orientiert kam es wie so oft in solcher Lage: Der Gegner stößt in eine völlig entblößte Deckung; Tobias Frommhold kann nur per Hand den sicheren Einschlag des Balles in Tor verhindern: Rote Karte also und Elfmeter. Mit dem 1:3 zerstoben die sachten Hoffnungsschimmer auf vielleicht doch noch einen Punkt.

Fazit: KöLau hat seine Hausaufgabe gegen einen Tabellenkellernachbarn nicht erledigen können. Damit geht es mit einer schweren Hypothek in die nahende Winterpause. Es sollte in dieser Pause genügend Zeit sein, um die notwendigen Veränderungen in einen Plan zu gießen. Es muss doch möglich sein, eine Stabilisierung der Abwehr einzuüben; es muss auch möglich sein, das Selbstbewusstsein jedes einzelnen Spielers zu stärken. Wie die katarischen Ereignisse mit Flickschustereien zeigen, können wir nicht länger warten. Wie der Spruch der Fangemeinde so der Auftrag „Königsbrück/Laußnitz: kämpfen und siegen!“
(w. packebusch, 04.12.2022)

Aufstellung:
1 Marlon Riemer ‒ 12 Felix Schönwitz, 6 Tobias Frommhold, 8 Max Winkler (85‘ 15 Alvaro Meyer), Kevin Rietz ‒ 3 Robin
Görlitz (74‘ 18 Daniel Schreiber), 9 Norbert Kubaink, 10 Richard Ziesche ‒ 7 Richard Grünberg (78‘, 14 Franco Förster), 13
Ronny Frommhold (55‘ 19 Tim Varadi), 11 Robin Masch
Trainer: Matthias Fraß

Zuschauer: 14
SR: Lars Kiesewalter (TSV Wachau)

Torfolge: 0:1, 1:4 Richard Schneider (16‘, 80‘); 0:2 Lucas Petschak (22‘); 1:2 Richard Ziesche (63‘); 1:3 Julius Jendrewski (72‘)

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