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SV Königsbrück/Laußnitz ‒ Hoyerswerdaer FC 3 : 4 (0 : 2)

Nach bemerkenswertem Aufbegehren Punktgewinn knapp verpasst

So ungemütlich, rau und dunkel wie das Sonntagswetter fühlte sich aus Sicht des Gastgebers die erste Hälfte gegen die favorisierten Hoyerswerdaer an. Kölau konnte im ersten Durchgang  in keiner Weise Akzente setzen. Im Gegenteil; die Gäste zeigten von Anfang an ein schnelles  torgefährliches Spiel; auf Kölauer Seite konnte dagegen nur glatte Fehlanzeige in Sachen Schnelligkeit und Gegenpressing konstatiert werden. Nach vorn auch wegen sich häufender Ungenauigkeiten kaum Gefahr ausstrahlend, drohte mit jedem der mannigfachen Hoywoyer Angriffe Gefahr fürs Gumpertsche Gehäuse.

Schon nach 9 Minuten klingelte es, als die Deckung zu weit aufgerückt war und förmlich überlaufen wurde; zwanzig Minuten später wurde ein Freistoß unglücklich und unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht. Kurz danach klärt Oliver Gumpert durch energisches Herauslaufen gegen den frei auf ihn zustürmenden Angreifer. Es sah so aus, als ob Kölau an diesem tristen Oktobertag kein Bein auf den Boden bekäme. Und auch zu Beginn der zweiten Hälfte wäre acht Minuten nach Wiederbeginn beinahe der dritte Treffer für die Gäste fällig gewesen. Eine zu diesem Zeitpunkt für die Verfassung der Kölauer symptomatische Szene, in der die Kölauer Abwehr dem gegnerischen Angreifer den Ball praktisch zum Torschuss vor die Füße legte.

Was aber dann folgte, hatten selbst die kühnsten Optimisten des Kölauer Anhangs nicht ahnen können. Mit dem Anschlusstreffer, den Robert Rüthrich mit straffem Schuss von halblinks aus 10 Meter Distanz nach überlegtem Heber von Ivo Frommhold  in den 16er erzielte, bekam das Spiel eine völlig neue Note. Endlich gelang es auch dem Gastgeber mit schnellem Spiel in die Spitze die Hoyerswerdaer zu beeindrucken. Mit dem zweiten Tor wiederum durch Robert Rüthrich zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich hatte sich Kölau dann endgültig auf Augenhöhe mit den Hoyerwerdaern präsentiert.
Die Hoffnung war berechtigterweise groß, dieses vollauf verdiente Remis über die Zeit zu bringen. In der Schlussphase wurde es jedoch noch einmal voll dramatisch. Erst kassierte Kölau nach missglücktem Abwehrversuch einer Ecke das 2:3. An diesem Tag aber bemerkenswert: Mit Wut im Bauch über diese Szene machte man faktisch im Gegenzug erneut den Ausgleich, den der nach langer Zeit wieder einmal aufgebotene Norbert Gärtner markierte. Die Kölauer Moral war voll intakt und der Punktgewinn eigentlich sicher. Dann aber wieder die vermaledeite Schlussphase: Nachdem der Schiri unverständliche drei Minuten Nachspielzeit angezeigt hatte, konnte die Devise doch nur sein, jeden Ball ohne jeden Kompromiss aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu befördern. Aber Nein! Man wollte mal wieder den Ball spielerisch schön behandeln und verhaspelte sich. Sehr traurig, dass man unmittelbar vor Ultimo ohne jede Not das Unentschieden vergab.

Ein Wort zum Schiri: Zweifelhafte Entscheidungen auf beiden Seiten waren zu beobachten (Abseits; Kartenvergabe). Und unsportliches Verhalten wurde schlichtweg ignoriert, als sich der Hoyerswerdaer Keeper im 16er beim Stand von 0:2 ohne von Tim Varadi auch nur berührt worden zu sein mit lautstarkem Schmerzschrei am Boden wälzte.

Fazit: Wie in der Vorwoche passt das Ergebnis überhaupt nicht zum Verlauf des Spiels, insbesondere zur zweiten Halbzeit. Kämpferischer Einsatz und Moral waren intakt. Doch die Konzentration verließ die Kölauer auf der Ziellinie.
(hwp, 29.10.2017)

Aufstellung
Oliver Gumpert ‒ Richard Ziesche ‒ David Gloger, Sven Klieme, Ivo Frommhold ‒ Thomas Förster (46' Tim Varadi), Ronny Frommhold,  Thomas Böhme sen. (78' Pierre Fischer) ‒ Norbert Gärtner, Robert Rüthrich ‒ Marko Kunath

Zuschauer: 52
Schiedsrichter: A. Wende (SpVgg Lohsa/Weißkollm)

Tore:
 0:1 F. Maywald (9'); 0:2 T. Schönach (29'); 1:2, 2:2 R. Rüthrich (57', 70') 2:3 E. Lanzky (85'); 3:3 N. Gärtner (86'); 3:4 R. Dieser (90'+3)

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