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SV Grün-WeißHochkirch - SV Königsbrück/Laußnitz 2 : 1 (1 : 0)

Treffer kam zu spät

Wie erwartet präsentierte sich der Gastgeber auf die gleiche Weise wie im Vorjahr, als Kölau schlussendlich mit einem klaren 4:0-Sieg vom Platz ging. Trotz der bekannten personellen Probleme waren immerhin neun Akteure dabei, die bereits vor Jahresfrist an gleicher Stelle zu Werke gingen. Insofern waren die Vorzeichen nicht einmal so ungünstig. Allerdings zeigte sich über den gesamten Spielverlauf, dass zu viele Kölauer mit einer absolut nicht nötigen "inneren" Bremse agierten.

Im Bemühen, bloß Nichts falsch zu machen, machte sich eine Unsicherheit bemerkbar, die nur den Gastgebern in die Karten spielte. Hochkirch, dass gewiss weder spielkulturell im Aufbau noch in der Abwehr mehr zeigte als die Gäste, besaß aber die Fähigkeit, seine wenigen Chancen  zu nutzen. Dass dabei Kölaus Abwehr auch diesmal wieder kräftig mithalf, ist als Problem erkannt und sollte wohl auch behoben werden können. Dies gilt auch für die geringe Bereitschaft zum Risiko im Spiel nach vorn und die Entschlussfähigkeit vorm gegnerischen 16er: Warum nicht einfach mal einen Versuch aufs Tor loslassen, warum nicht einmal mehr den steilen Pass in die Spitze wagen? Es ist offensichtlich, dass die Kölauer nach der erfolgreichen Vorsaison und der daraus folgerichtig ähnlichen Ausrichtung heuer verunsichert sind ob der mangelnden Ergebnisse. Aber auch angesichts des Punktspiel-Geschehens in der Liga, in der offenbar jeder jeden niederringen kann, besteht allerdings überhaupt gar kein Anlass an übertriebenem Selbstzweifel. Im Gegenteil! Wir können in jedem Match eigentlich gar Nichts verlieren; aber wir können, wenn wir uns den Kopf frei machen von allem möglichen Wenn und Aber und Fehlern, die halt immer passieren, nur gewinnen: unser Selbstvertrauen zurück und dann auch Punkte!
Dass manche Spieler eine Blockade im Kopf haben, verunsichert sind, spürt man deutlich. Viele leichte Fehler, kaum gut zu Ende gespielte Angriffe, Unruhe im Deckungsverhalten sind die Folgen.

Der Verlauf des Spiels zeigte viele Gemeinsamkeiten mit dem Match im Vorjahr an gleicher Stelle. Zwar konnten diesmal wesentlich weniger Tormögllichkeite generiert werden. Sehr aussichtsreiche Situationen gab es dennoch. So in der 25', als Robert Rüthrich nach schöner Passfolge über Marko Kunath und Pierre Fischer im 16er nur zum Pressschlag kam, oder als nach 43' wieder Rüthrich einen verheißungsvollen Passball aufnahm oder nach 45', da Fischer mit schönem Flachschuss das gegnerische Tor nur um 30 Zentimeter verfehlte.
In der 44' das 0:1, als sich Keeper Erik Hinniger urplötzlich drei Gegnern gegenübersah, ein Handspiel außerhalb des Strafraums unbedingt vermeiden wollte und dann nicht mehr klären konnte. Duplizität der Ereignisse: Genau zur gleichen Minute ging im Vorjahr Kölau in Führung.

In der zweiten Hälfte versuchte Kölau mit mehr Druck nach vorn zu agieren, Hochkirch lauerte mehr oder weniger auf Ungenauigkeiten im Gästespiel ohne selbst konstruktiv wirksam zu werden. Dass sie damit letzten Endes die Punkte einsammelten, kann man bedauern. Aber ebenso die Nichtnutzung der herausgearbeiteten Kölauer Chancen. Das weitere Geschehen hätte sich ganz sicher anders gestaltet, wenn Tim Varadi der Ball nach schönem langen Pass frei auf den Torwart zulaufend nicht zu weit vom Fuß gesprungen wäre (58') oder es Robert Rüthrich (64') nicht ebenso ergangen wäre. Eine ähnlich Inszenierung zum Kölau-Treffer führte über Marko Kunath und Rüthrich zum späten Treffer. Dies sollte uns Mut geben, wir können es!
(hwp, 01.10.2017)

Aufstellung:
Erik Hinniger ‒ Richard Ziesche ‒ Ronny Frommhold (58' David Gloger), Sven Klieme, Ivo Frommhold ‒ Pierre Fischer (60' Thomas Förster), Sven Dittrich,  Robert Rüthrich, Tim Varadi ‒ Marcel Eisold (60' Johannes Moschke), Marko Kunath 

Zuschauer: 51
Schiedsrichter: D. Grader (Hoyerswerdaer FC)

Tore: 1:0 M. Heine (44'); 2:0 S. Henkert (79'); 2:1 R. Rüthrich (89')

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