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SV Gnaschwitz/Doberschau – SV Königsbrück/Laußnitz 1:2 (0:2)

Engagierte Leistung wird endlich belohnt

Bei allerbestem Fußballwetter konnte der SV KöLau am 10.Spieltag der KOL Westlausitz nun endlich den lang ersehnten vollen Erfolg einfahren! Am so ungeliebten „Samstag-Spieltag“ standen die Vorzeichen dafür gar nicht so rosig, reiste man doch nur mit 13 einsatzfähigen Spielern an und musste kurz vor Spielbeginn eine muskuläre Verletzung von Abwehrchef Luca Wendorff verkraften. Somit stand mit Routinier Marcel Rauprich nur noch eine personelle Alternative zur Verfügung. Immerhin aber einer mehr als eigene Anhänger im völlig verwaisten Gästeblock des Doberschauer Stadions, eine sehr ernüchternde und enttäuschende Tatsache! Die selbstbewusste Vorstellung des Löwe-Teams hätte definitiv eigene Unterstützung von den Rängen her verdient.

Gewarnt durch den letzten Auftritt im Juni an gleicher Stelle, stellte man sich personell und auch taktisch etwas anders auf. In Erinnerung blieben die damaligen gefährlichen Offensivaktionen der Gastgeber über deren linke Seite und da speziell über die beiden Hauptakteure Touray und Cerovsky. Auch in diesem Spiel bewiesen beide ihre individuelle Klasse, die Defensive der Gäste stand jedoch über die volle Spielzeit weitaus besser dagegen. Somit entwickelte sich von Beginn an ein temposcharfes und stellenweise gutklassiges Oberligamatch, bei dem der Gastgeber zwar spielbestimmend wirkte, die deutlich gefährlicheren Aktionen jedoch auf Seiten der Gäste verbucht werden konnten. Immer wieder tauchte man kreuzgefährlich vor dem von KöWa-Neuzugang Dutschmann gehüteten Gehäuse der ganz in schwarz spielenden Doberschauer auf und belohnte sich für die Bemühungen gleich zweimal im ersten Durchgang. In der elften Spielminute erzielte Norbert Kubaink per Kopf seinen ersten Treffer im KöLauer Trikot, nachdem er eine Kopfballverlängerung platziert im Eck versenkte. Nach weiteren guten Möglichkeiten für Sven Demel nach Eckball und Ronny Frommhold nach Freistoß konnte der enorm laufstarke Tim Varadi sich mit dem zweiten Treffer persönlich belohnen, als er einen Steilpass über die linke Seite erlief und sehr clever mit einem Lupfer über den Keeper hinweg vollendete. Der Gastgeber zeigte vor der Pause noch Reaktion und drängte mit Wut und Wucht auf den Anschlusstreffer. Bei den beiden besten Möglichkeiten dazu parierte der glänzend aufgelegte Gästekeeper Lucas Ferchof hervorragend, als er eine Doppelchance für die Gastgeber überragend parierte (42').

Die zweite Hälfte begann wie die erste: Kölau überraschend am Drücker brachte den Gastgeber mit schnellem Spiel in die Spitze immer wieder in Verlegenheit. Dabei erwies sich die Idee als Glücksgriff, Richard Ziesche bei seinem Saisondebüt auf ungewohnter Position im Sturmzentrum aufzubieten. Immer wieder verarbeitete er die Zuspiele aus dem Mittelfeld und brachte zusammen mit Regisseur Damian Hommel die Offensivspieler in Position. So ergab sich für Youngster Robin Masch in der 54' die Möglichkeit zur Vorentscheidung, als er ein solches Zuspiel mit Tempo aufnahm, aber letztendlich am herausstürzenden Dutschmann scheiterte. Eine nahezu 100%ige, die leider das Manko der KöLauer in dieser Saison offenlegte: man vergibt viel zu viele Torchancen. Als die Kugel in der 75' dann doch im Gehäuse der Gastgeber lag – Richard Ziesche verwandelte eine scharfe Varadi-Eingabe von der Grundlinie – wurde diesem Treffer wegen angeblicher Abseitsposition jedoch die Anerkennung versagt. Eine von unglaublich vielen sonderbaren Entscheidungen, dazu aber mehr im Fazit. Kurze Zeit später stand Richard Ziesche wieder im Mittelpunkt des Geschehens, als er im eigenen Strafraum einen Zweikampf etwas zu ungestüm führte. Den fälligen und berechtigten Strafstoß verwandelte der beste Doberschauer Spieler Lukas Cerovsky mit platziertem Schuss ins Eck. Dadurch wurde es nochmal spannend! Der an diesem Spieltag verantwortliche Abwehrchef Ronny Frommhold organisierte seinen Defensivverbund aber sehr clever, und so ließ man nichts mehr anbrennen. Ganz im Gegenteil, der eingewechselte Marcel Rauprich, der sich auch nach einer klaren aber ungeahndeten Tätlichkeit gegen sich durch die Nr. 14 der Doberschauer nicht aus der Fassung bringen ließ, sorgte in der Sturmspitze nochmal für richtig Alarm, als er den Torhüter mit einem Drehschuss zu einer Glanzparade zwang (80').

Fazit 1: Nahtlos an das Klassespiel der Vorwoche anknüpfend, verdient sich ein aufopferungsvoll kämpfender und teilweise spielerisch überzeugender Gast aus KöLau den ersten Saisonsieg. Kompakt im Abwehrverbund stehend und zielstrebig nach vorn spielend war man an diesem Tag gegenüber dem eher pomadig und ideenlos auftretenden Gastgeber das bessere Team.  Bleibt zu hoffen, dass das Team diese Form konservieren und dem nächsten Gegner und klaren Favoriten aus Bergen ein ebenbürtiger Gegner sein kann.
Fazit 2: Dass Fehler auf dem Spielfeld nicht nur den Spielern passieren, sondern auch dem einen oder anderen Referee, ist völlig normal und nicht tragisch. Was das angesetzte Kollektiv um Dr. Thieme jedoch an Leistung abrief, war vor allem im zweiten Durchgang alles andere als oberligareif. Mannigfache Fehlentscheidungen der Assistenten auf beiden Seiten für und gegen beide Teams ließen Verantwortliche und Zuschauer nur noch kopfschüttelnd reagieren. Nicht zu tolerieren ist die völlig überzogene und unmögliche Art und Weise der Kommunikation des Spielleiters gegenüber Spielern und Coachingzonen beider Teams.
(hwp, 28.10.2019)

Aufstellung:
1 Lucas Ferchof ‒ 2 Thomas Förster, 13 Ronny Frommhold, 17 Sven Demel, 8 Ivo Frommhold ‒  5 Norbert Kubaink, 7 Damian Hommel, 10 Richard Ziesche, 11 Robin Masch (53' 18 Marcel Rauprich) ‒ 19 Tim Varadi, 12 Felix Schönwitz

Zuschauer: 40
Schiedsrichter: Mario Thieme (SG Crostwitz 1981)

Tore: 0:1 Norbert Kubaink (11'); 0:2 Tim Varadi (21'), 1:2 Lukaš Cerovsky (78‘)

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