Wer glaubte, dass die Kölauer mit der Hypothek vom Vorwochenende belastet zu kämpfen hätte, sah sich glücklicherweise nicht bestätigt. Von Beginn an war der Wille der Gäste zu spüren, den Rasen am Großteich jedenfalls nicht mit einer Niederlage zu verlassen. Da auch der Gastgeber dringend Punkte benötigt, entwickelte sich ein rassiges, wenngleich nicht besonders gutklassiges Spiel.

Nach acht Minuten kam der Gastgeber zur ersten guten Möglichkeit, die wie mehrere weitere Situationen durch Keeper Kay Grosser erstklassig geklärt wurde. Zwei Minuten später taucht KöLau mit einem einem Eckball vor des Gegners Kasten auf, geschlagen von Damian Hommel. Um die zwanzigste Minute entwickelte KöLau etwas mehr Druck und kam auch zu einer wirklich guten Möglichkeit. Nach zwei Ecken landete der Ball auf der Lattenoberkante! Etwas ungestüm aufrückend wurde KöLau dann in der 28' kalt getroffen, als die Abwehr auf Abseits spekulierte und den Treffer zum 1:0 kassieren musste. Die ansonsten ganz gut stehende Abwehr zeigte an diesem Tag auf der linken Position einige Schwächen, insbesondere im Umschaltspiel. Nach dem Tor der Gastgeber brannte es kurzzeitig lichterloh vor Grossers Gehäuse. Danach fing sich Kölau rasch wieder und kam gegen die schlecht formierte Deutschbaselitzer Deckung zu einigen Chancen. Einen Heber aus 25 m konnte ihr Keeper mit den Fingerspitzen gerade noch eben auf die Latte lenken. Damit sind die Höhepunkte der ersten Hälfte benannt. Insgesamt waren die Aktionen beider Teams von zahlreichen Fehlpässen geprägt. Die Kölauer versuchten es regelmäßig mit langen Schlägen nach vorn, die zu oft ins Nichts gingen oder immer wieder unkonzentriert abgeschlossen wurden. Deutschbaselitz konnte mit der eher glücklichen Führung in die Pause gehen; KöLau hatte noch alle Möglichkeiten offen, um das Resultat günstiger zu gestalten.

Die zweite Hälfte war weiterhin geprägt von Bemühungen beider Seiten zur Verbesserung des Ergebnisses, wobei sich der Gastgeber jedoch mehr aufs Verwalten der Führung verlegte. Die Angriffswirkung, insbesondere die Präzision beim Abschluss, war auf beiden Seiten eher mäßig. Es stieg auch die Nervosität im Spielaufbau, Zweikämpfe wurden verbissener geführt. Nachdem Thomas Förster eine ganz gute Möglichkeit nicht zu Ende bringen konnte (66') kam dann mit den Einwechslungen auf Kölauer Seite etwas mehr Schwung in die Partie. Allerdings war damit dann auch die Wechselbank leer gefegt. KöLau erhöhte die Angriffsintensität und drängte auf den Ausgleich. Dabei ging man teils auch ohne ausreichende Absicherung nach vorn, was zu mehreren turbulenten Szenen in und am KöLauer Strafraum sorgte. KöLaus Keeper, der nach einem Zusammenstoß im 16er arg angeschlagen war, hielt eisern durch, vereitelte beste Chancen der Gastgeber und erhielt seinem Team die Remis-Chance. In der 81' war es dann endlich so weit. Den Treffer zum überfälligen Ausgleich besorgte Ivo Frommhold mit platziertem Ball ins linke Eck.

Fazit: KöLau hatte die Pleite vom letzten Sonntag verdaut und zeigte sich stark motiviert. Das Unentschieden war der gerechte Lohn. Wenn mit dem gleichen Elan an die nächsten Partien herangegangen wird, sollten die nötigen Punkte für den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle eingefahren und eine ausbaufähige Grundlage in der Kreisoberliga gelegt werden können. Vielleicht gelingt dies schon gegen den Tabellendritten aus Bautzen, der nach der Unterbrechung des Punktspielbetriebs durch die Pokal-Spielpause vor hoffentlich vielen KöLauer Unterstützern auf dem Kunstrasen in Königsbrück erwartet wird.
(hwp, 06.10.2019)

Aufstellung:
1 Kay Grosser ‒ 4 Lucas Döhne, 33 Luca Wendorff, 17 Sven Demel, 12 Felix Schönwitz (68' Ivo Frommhold) ‒ 2 Thomas Förster, 5 Norbert Kubaink, 7 Damian Hommel ‒ 19 Tim Varadi, 18 Marcel Rauprich (68' Robin Masch), 21 Pierre Fischer

Zuschauer: 118
Schiedsrichter: Christoph Wels (TSV Wachau)

Tore: 1:0 Steffen Müller (28'); 1:1 Ivo Frommhold (81')