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SV 1922 Radibor – SV Königsbrück/Laußnitz 1:1

Tagestemperatur und Spiel ‒ beides unter Null

Gegen einen offensichtlichen Abstiegskandidaten stand ohne hochzustapeln gewiss nur eines auf der Agenda: drei Punkte mitnehmen. Dass es am Ende nur zu einem Remis reichte, haben die Kölauer sich vollkommen selbst anzurechnen, gelang es ihnen doch in keiner Phase des Treffens den nun wahrlich nicht überzeugenden Radiborern mehr als Kampf und Krampf entgegenzusetzen. Obwohl es auf beiden Seiten kaum sehenswerte Angriffszüge zu verzeichnen galt, hatten beide Teams dennoch über die Maßen Chancen auf Treffer. Diese resultierten jedoch fast vollständig aus Fehlern. Seien es unkontrolliertes Aufrücken ohne Absicherung oder dilettantisch vorgetragene Abwehrversuche, die leicht überwunden werden konnten: Immer wieder kam es zu 100%igen Möglichkeiten beider Teams. Ebenso nahmen sich beide Kontrahenten allerdings Nichts in der fahrlässigen Vergeudung ihrer jeweiligen Chancen. Eine Statistik dieser Möglichkeiten würde Seiten füllen. Am Ende wäre außer dem schlussendlichen Ergebnis jegliches anderes Resultat denkbar gewesen ‒ ein höherstelliges Unentschieden ebenso wie ein allerdings beidseitig unverdienter Dreier. Jedenfalls konnte das Auftreten beider Kontrahenten nicht dem Anspruch "Kreisoberliga" gerecht werden.

Passend zum mäßigen Niveau agierte der Hochkircher Referee, der mannigfach in der Beurteilung von Zweikampfsituationen daneben lag: So beim geschenkten Elfmeter, dem eher eine Schwalbe des Angreifers vorausging als ein auch nur annähernd regelwidriges Eingreifen von Tobias Frommhold. So auch bei den häufigen Nicklichkeiten. Nicht erst nach 90' war längst Rot geboten. Wie auch immer: Dass sich einige Kölauer eher auf des Schiedsrichters Attitüden konzentrierten als aufs eigene Agieren, war dem eigenen Spiel sehr, sehr abträglich.

Höhepunkte der Begegnung, falls man solche denn hervorheben möchte, stellten die versiebten 100%igen Chancen durch mehrere Akteure dar. Wir registrierten insgesamt bei harter Zählweise wenigstens sechs von der Sorte "das muss es doch sein", bei kulanter Statistik noch viel mehr. Das geht auf keine Kuhhaut! Falls diese Kölauer Achillesferse operiert werden könnte, gewinnt man auch Spiele wie dieses, in denen nur Kampf regiert und jeglicher spielerischer Glanz fehlt.

Die Begegnung endete in den letzten zehn Minuten in einem offenen Schlagabtausch, wo alles möglich war. Robert Rüthrich und Johannes Moschke konnten klarste Möglichkeiten nicht vollenden; der Toptorjäger wurde bei einem schnellen Gegenzug durch den Keeper Radibors regelwidrig behindert, wofür es nicht einmal Gelb gab. Und das absolute Highlight dann in der 90'. Wieder einmal eine dieser absolut unnötigen Torraumszenen im Kölauer 16er, als Radibor sich eine Möglichkeit erstochern konnte und beinahe völlig unverdient noch einen zweiten Treffer gelandet hätte. Bloß gut, dass Tobias Frommhold den Ball noch eben von der Torlinie kratzen konnte.    

Fazit: Kölau kann nicht an die Vorwoche anknüpfen und ist mit dem Remis alles in allem gut bedient. Dem eigenen Maßstab ist man damit aber nicht gerecht geworden. Es bleibt rätselhaft, wieso der SVKL sein Konzept nicht durchsetzen kann, obwohl zumindest der heutige Gegner weiß Gott kein mächtiger dieser Liga ist. Es bleibt bei den nun schon zigfach betonten Konsequenzen: Die KöLauer Reserven müssen endlich mobilisiert werden. Sie bestehen nach wie vor in der Chancenausbeute und in der konsequenteren Abwehrarbeit, damit man sich nicht durch risikohaftes Spiel in Nähe des eigenen Tores das Ergebnis vermasselt ‒ wie heute fast schon wieder.
(w.packebusch, 18.11.2018)

Aufstellung:
Kay Grosser ‒ Marcel Rauprich ‒ Tobias Frommhold, Robin Görlitz (78' Richard Ziesche), Ivo Frommhold  ‒ Thomas Förster, Pierre Fischer, Damian Hommel ‒ Marko Kunath, André Jurisch (74' Johannes Moschke) ‒ Robert Rüthrich

Zuschauer: 50
Schiedsrichter: Torsten Aust (SV Grün-Weiss Hochkirch)

Tore: 1:0 F. Schierack, 1:1 R. Rüthrich (67')

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