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SV 1922 Radibor – SV Königsbrück/Laußnitz 3 : 3 (2 : 2)

In letzter Sekunde: voller Erfolg dahin

Bei hochsommerlichen Bedingungen lieferten die KöLauer Kicker im passablen Sportzentrum Radibor ein über weite Strecken ansehnliches Spiel ab, dem zum Schluss nur eines fehlte: der mehr als verdiente volle Erfolg. Von Anfang auf die eigenen Stärken bauend, versuchten die Gäste mit schnellen und präzisen Kontern auf Torkurs zu gehen. So generierten sie schon in den ersten Minuten einige verheißungsvolle Möglichkeiten, ließen aber die letzte Konsequenz vermissen. Statt dessen kamen die Gastgeber ohne große Mühe zu ihren ersten beiden Treffern, was den Spielverlauf bis dahin auf den Kopf zu stellen drohte. Vor allem das zweite Tor begünstigte die Kölauer Abwehr durch nicht konsequentes Bereinigen des nicht einmal gar zu brenzligen Angriffsversuchs der Gastgeber. Die Reaktion KöLaus zeugte dann von dem gewachsenen Selbstverständnis der Männer um Spielführer Robert Rüthrich. Unbeirrt wurde das vereinbarte Konzept weiter umgesetzt und schließlich auch belohnt. Zunächst gelang Marko Kunath sehr rasch nach dem zweiten Radiborer Treffer der Anschluss, als er wie gewohnt stark einen Angriff mit sehenswertem Flachschuss krönen konnte. Wenig später besorgte Johannes Moschke auf Zuspiel von Marko Kunath mit ebenso klasse Geschoss ins lange Eck den mehr als verdienten Ausgleich, der den Spielverlauf wieder gerade rückte. Schließlich donnerte Kunath einen Ball an den Pfosten (38'). Dies alles stimmte für die zweite Hälfte hoffnungsvoll, zumal der Gastgeber durch Platzverweis (43') dezimiert  in die Pause ging; Robert Rüthrich war bei einem der zahlreichen Durchbrüche in Richtung Radiborer Gehäuse vom letzten Mann des Gastgebers gehalten worden, der daraufhin des Platzes verwiesen wurde. KöLau ging jedoch mit einem starken Handicap in den zweiten Durchgang. Keeper Kay Grosser hatte sich bei einem Zusammenprall stark verletzt, musste minutenlang auf dem Feld behandelt werden.

Mit Anpfiff zu Runde zwei Erleichterung: Der Keeper hatte die Zähne zusammengebissen und hütete das Tor weiterhin wie gewohnt sehr sicher. Dies und das weiterhin unbeirrt starke, offensiv ausgerichtete Spiel schienen der Garant für einen satten Dreier gegen offenbar völlig verunsicherte Gastgeber zu sein. Wie soll man es anders interpretieren, wenn der Schiri von der Radiborer Bank pausenlos lautstark zur Vergabe von Karten verschiedener Farbgebung gegen den Gast aufgefordert wird? Das passt gar nicht zu den vollmundigen Leitlinien, die sich Radibor auf seiner Website selbst verordnet hat, wonach es "das Regelverständnis und einen fairen Wettbewerb" fördern wolle. Schon nach 53' hieß es dann bereits 2:3, nachdem Robert Rüthrich einen Strafstoß von der Sorte "kann man geben" souverän verwandelt hatte. Im Nachgang häuften sich en masse die KöLauer Tormöglichkeiten, die gut  für Siege in drei und mehr Spielen ausgereicht hätten. Zu großzügig, zu fahrlässig wurden diese vielen Chancen ausgelassen. Auch überließ man den Gastgebern, die verzweifelt versuchten, irgendwie in die Nähe des Kölauer Gehäuses zu kommen, zu viel Spielraum. So kam es, wie es überhaupt nicht kommen musste: In buchstäblich letzter Sekunde erstocherte sich Radibor ein mehr als schmeichelhaftes Remis.

Fazit: KöLau hat nach den müden Kicks gegen Hoyerswerda und Germania Bautzen wieder einmal gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt. Wenn es gelingen könnte, an der Effizienz im Torabschluss und an der Stabilisierung im defensiven Bereich Fortschritte zu erzielen, sollte auch in der nächsten Oberligasaison Einiges möglich sein. Die eingespielte Truppe um die Routiniers und die immer mehr integrierten Youngster bietet insofern Anlass zu sehr viel Optimismus.
(w.packebusch, 27.05.2018)

Aufstellung:
Kay Grosser ‒ Sven Dittrich ‒ Ronny Frommhold, Sven Klieme, Ivo Frommhold ‒ Thomas Böhme jun., Pierre Fischer (73' Tim Varadi), Thomas Böhme sen. ‒ Johannes Moschke, Robert Rüthrich, Marko Kunath

Zuschauer: 80
Schiedsrichter: Malte Grünert (Bischofswerdaer FV 08)

Tore: 1:0 T. Schulze (9'); 2:0 P. Zimmermann (27'); 2:1 M. Kunath (29'); 2:2 J. Moschke (35'); 2:3 R. Rüthrich (53'); 3:3 M. Bauer (90'+2)

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