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SV 1910 Edelweiß Rammenau - SV Königsbrück/Laußnitz 3 : 1 (2 : 0)

Achterbahnfahrt mit unbefriedigendem Auftritt fortgesetzt

In der Vorschau hieß es, dass in Rammenau für KöLau in der Vergangenheit die Trauben meist hoch hingen und kaum Zählbares mitgenommen werden konnte. Dass dies erneut nicht eintrat, hat sich die Mannschaft voll und ganz selbst zuzuschreiben. Es war doch von vornherein klar, dass der Gastgeber wie jedes Mal gegen den SVKL mit starker Motivation und Dauerdruck schnell zum Erfolg zu kommen versuchen wollte.

Vom Trainer entsprechend eingestellt lief das Kölauer Team auf, in dessen Formation Marko Kunath kurzfristig für den angeschlagenen Keeper Andy Rudolph im Kasten eingesetzt werden musste. Schon mit Beginn war zu sehen, dass die meisten Kölauer Akteure an diesem Tag überfordert waren, das Spiel der Gastgeber war offenbar zu schnell für sie. Kölau konnte nicht an das bewährte rasche Umkehrspiel anknüpfen und seine Stärken in Kontern demonstrieren. Nur einmal nach drei Minuten gelang es, dieses Rezept erfolgversprechend umzusetzen: Tim Varadi wurde steil geschickt und hatte freie Bahn Richtung Tor; leider ließ er den Ball zu weit vom Fuß prallen und die gute Chance war dahin. Ein Erfolg in dieser Situation hätte den Gästen psychologischen Aufwind verleihen können und die Gastgeber sicher vor größere Probleme gestellt.
Es kam jedoch völlig anders, denn leider gelang den Kölauern in der ersten Hälfte dann nahezu gar nichts mehr. Nur noch Rammenau schien auf dem Platz zu sein. Für Kölau charakteristisch: Eine sehr anfällig operierende Deckung, kaum Akzente im Mittelfeld, in der Luft hängende Angreifer; eigentlich funktionierte Nichts einigermaßen ordentlich. Weit und breit war kein Führungsspieler in Sicht, der die Mannschaft hätte zu mehr Engagement antreiben können.
Wer Körpersprache lesen kann, konnte gravierende Unterschiede zwischen den beiden Teams bemerken: Während Rammenau mit vollem Einsatz um jeden Meter und jede Möglichkeit rang, spielte Kölau unkonzentriert und unmotiviert. Allerdings ließ es auch der Schiri recht gemächlich angehen, ohne Konsequenz gegen aufkommende Härte. Ein grobes Foul gegen Tim Varadi (10') blieb ungeahndet; mindestens dunkelgelb war angebracht. Rammenaus Nr. 5 hatte sogar so etwas wie einen Foul-Freibrief und wandelte minutenlang ungestraft klar im roten Bereich.
Nachdem dem Gastgeber mit gütiger Unterstützung der Kölauer Deckung das 1:0 (16') geschenkt wurde, schienen einige Gästespieler schon sehnsüchtig auf den Halbzeitpfiff zu warten. Die gelb/rote Karte gegen Kölau kurz vorm Pausenpfiff war dann sarkastisch gesehen so etwas wie die Krönung auf die abgelieferte Leistung.

In der zweiten Hälfte versuchte Kölau dann in Unterzahl das Gesicht zu wahren, was weitgehend gelang. Da die Gastgeber nun nicht mehr mit vollem Speed agierten, ging das Geschehen weitgehend undramatisch über die Bühne. Ohne Höhepunkte auf beiden Seiten. Lediglich die letzte runde Viertelstunde brachte noch zwei Treffer. Nachdem sich Kölaus Hintermannschaft wie bei den beiden ersten Treffern der Rammenauer anfängerhaft verhielt, gelang wenigstens noch ein Kölauer Erfolg, als Robert Rüthrich nach schönem Pass von Lucas Döhne eiskalt am herausstürzenden Keeper vorbei ins Netz schob.

Fazit: Leider eine erneute Bestätigung der Tatsache, dass Kölau offenbar nicht in der Lage ist, nach einem erfolgreichen Spiel ebenso erfolgreich das nächste zu gestalten: Achterbahnfahrt fortgesetzt! Da bleibt man dann doch einigermaßen ratlos zurück und kann bloß hoffen, dass die Mannschaft diese Art von Regelmäßigkeit endlich überwinden kann.
(hwp, 17.09.2017)

Aufstellung:
Marko Kunath ‒ Sven Dittrich ‒ Ivo Frommhold (46'  Thomas Förster), Sven Klieme, Felix Schönwitz ‒  David Gloger, Pierre Fischer, Ronny Frommhold ‒ Marcel Eisold (46' Lucas Döhne), Robert Rüthrich, Tim Varadi (46' Johannes Moschke)

Zuschauer: 68
Schiedsrichter: M. Thieme (SG Crostwitz 1981)

Tore: 1:0 J. Wenzel (16'); 2:0 P. Herrmann (35'); 3:0 P. Groba (72'); 3:1 R. Rüthrich (74')

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