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LSV Bergen 1990 – SV Königsbrück/Laußnitz 4:3 (3:2)

Punktlos nach absolut ernüchterndem Auftritt

Dann war es schlussendlich doch nichts mit der Hoffnung: Dass nämlich der Erfolg  gegen Lauta letzte Woche ein Befreiungsschlag gewesen sei. Wieder verfiel der SVKL in alte Spielmuster zurück: Ein Deckungsverhalten, dass nicht einmal in Ansätzen als stabil bezeichnet werden kann, ein Spielaufbau, der von Fehlpässen und unkontrollierten Schlägen in die Spitze geprägt war, und eine sehr geringe unmittelbare Torgefahr.
So fand man sich nach einer knappen halben Stunde mit drei Toren im Hintertreffen. Nicht etwa weil der Gastgeber ein ansehbares Spielkonzept auf den Platz brachte. KöLau schenkte Bergen drei Tore nach dem alten Ritus: Der Gegner rennt irgendwie an, KöLau greift nicht energisch und konsequent ein, steht zu weit weg vom Gegner und lässt ihn unbedrängt zum Abschluss kommen. Damit führt Bergen wenig verdient, KöLau liegt völlig zu Recht klar hinten. Nach dem dritten Bergener Treffer musste man noch Schlimmeres befürchten. Wieder einmal ein eklatanter Widerspruch zwischen erklärtem Anspruch des Gästeteams und der Wirklichkeit auf dem Platz. KöLau kommt unerwartet noch vor der Pause zu zwei Toren und schafft so kurz vor dem Pausenpfiff den nicht mehr für möglich gehaltenen Anschluss. Richard Grünberg und Tim Varadi können endlich den Ball im Gehäuse der Gastgeber unterbringen. Beweis dafür, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann! Aber es muss eben irgendwie besser stimmen, und das über 90 Minuten – und bei jedem auflaufenden Akteur.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts gelingt sogar der Ausgleichstreffer. Nachdem kurz vorher drei (!) KöLauer frei vorm Tor eine 100prozentige Chance nicht nutzen können, besorgt Phillip Löwe das dritte KöLau-Tor. Dass der sehr erfreuliche Zwischenstand nur zwei Minuten hielt: Symptomatisch für die gegenwärtige Verfassung des SVKL!  Der Gegner, von drei Verteidigern umstellt, aber nicht bedrängt, kann in aller Ruhe per Kopf vollenden. Auf diese Weise bringen wir uns immer wieder um den verdienten Lohn aller Anstrengungen. Wir kommen nicht um die Erkenntnis herum: Es wird noch ein sehr, sehr langer Weg, um die selbst gesteckten Ziele stabil erfüllen zu können. Die letzten Minuten gegen Lauta in der Vorwoche erfuhren in Bergen leider keine Kopie. Es fehlte das leidenschaftliche Aufbegehren, doch noch wenigstens ein Remis zu erzwingen. Immerhin erhielt die Abwehr mit der sehr späten Einwechslung von Tobias Frommhold etwas mehr von der zu fordernden Kompaktheit. Ihm bot sich sogar noch die Chance zum Ausgleich.

Resümee:
Am Tag der Umstellung von „Sommerzeit“ auf „Normalzeit“ konnte KöLau den guten Eindruck aus der Vorwoche leider nicht bestätigen. Es bleibt die Hoffnung, dass die KöLauer bald die Umstellung auf einen Normalzustand erreichen, in dem die jetzigen Defizite abgebaut werden können.
Was sonst noch zu sagen wäre: An der Bergener Anzeigetafel prangen die Ziffern für die Tore in unterschiedlichem Format: für die Gastgeber weitaus größer als für die Gäste. Ein Zeichen sehr bemerkenswerten Selbstbewusstseins! Vielleicht brauchen auch wir einen Tick mehr davon.
(w. packebusch, 29.10.2023)                                                                                   

Aufstellung:
1 Marco Brühl ‒ 2 Leandro Richter (81‘, 18 Niklas Weidner), 8 Max Winkler (46‘, 29 Kevin Rietz), 13 Vincent Mey, 12 Felix Schönwitz ‒  9 Norbert Kubaink, 5 Phillip Löwe 92 Hendrik Schöne ‒ 7 Richard Grünberg, 10 Johannes Moschke (59‘, 14 Franco Förster), 19 Tim Varadi
Trainer: Thomas Böhme

Zuschauer: 143
SR: Kevin Ackermann (SV Post Germania Bautzen)   

Torfolge:
1:0, 3:0 Erik Friedrich (20‘, 29‘); 3:0, 4:3 Max Behring (26‘, 51‘); 3:1 Richard Grünberg (44‘); 3:2 Tim Varadi (45‘+1); 3:3 Phillip Löwe (49‘)

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