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LSV Bergen 1990 – SV Königsbrück/Laußnitz 5 : 3 (3 : 1)

Fatales Defensivverhalten – selbst drei Treffer reichen nicht!

Immerhin 4 Punkte aus drei vergangenen Treffen im Norbert-Passeck-Sportfeld und die aktuelle Misere der KöLauer in der Rückrunde ließen aus Sicht der Gäste keinen klaren Schluss für das aktuelle Match erahnen. Aber wie es so ist mit Statistiken ... Im aktuellen Match spiegelten sich beide Merkmale irgendwie wider.
Einerseits standen immerhin wieder drei eigene Treffer zu Buche, die bei Auswärtsspielen eigentlich zu Zählbarem reichen sollten. Andererseits kostete die anhaltende schwache Abwehrleistung zum wiederholten Male den Lohn für den betriebenen hohen Aufwand. Die Abwehrarbeit kann aktuell nicht annähernd den Mindestanforderungen der Kreisoberliga genügen. Ein unerklärlicher Zustand, denn die gestandenen Akteure haben genügend Erfahrungen, um einigermaßen stabil stehen zu können. Auch nach erneut veränderter Formation gelang dies aber wieder nicht. Das Team muss einen Weg finden, um die stete Verunsicherung vor und im eigenen 16er endlich abzustellen.

Nach Blitzstart der Gastgeber, dem die Kölauer Defensive wie bei allen Bergener Toren konzeptionslos und ungeordnet gegenüber trat, dem bald darauf folgenden 2:0 und als es nach einem vertändelten Ball am eigenen Strafraum fast zum dritten Mal eingeschlagen hatte, musste man Ärgstes befürchten. Doch mit dem Anschlusstreffer schien sich eine Art Trotzreaktion der KöLauer anzubahnen: Die zu weit aufgerückten Gastgeber konnten nach schnellem Gegenstoß über links zum ersten Mal überwunden werden. Robert Rüthrich düpierte mit klasse Heber den zu weit vorm Tor stehenden Hüter. Wenige Minuten später hatte der Gast sogar die Möglichkeit zum Ausgleich: Marcel Rauprichs straffer Schuss touchierte leider nur die Latte. Statt des Ausgleichs fiel jedoch das dritte Gegentor: erneut sah sich Kölaus Hintermannschaft nicht imstande zu klären. So ging es mit einem nicht nötigen Rückstand in die Kabinen.

Mit Wiederanpfiff wirkte Kölau hoch motiviert und versuchte, den Spieß umzudrehen; der Gastgeber hatte offenbar nicht so recht mit dieser Reaktion gerechnet, wollte das Ergebnis wohl in Ruhe über die Bühne schaukeln. Und KöLau schaffte es tatsächlich! Mit weiteren zwei Toren des Torschützenbesten der Liga, der die Bergener Abwehrschwächen bestrafte, erzielte man den zwischenzeitlich mehr als verdienten 3:3-Gleichstand. Der Lohn für den betriebenen Aufwand schien eingefahren. Wieso das Team dann weiter auf den vierten Treffer zuarbeitete ohne die Absicherung des Erreichten zunächst in den Vordergrund zu rücken, bleibt unerfindlich. So servierte man Bergen förmlich den Sieg, versuchte statt kompromissloser Abwehr mit nicht abgesicherter Offensive zum Ziel zu kommen. KöLau fiel in altbekannte Schwächen zurück. Und gab mögliche Punkte fahrlässig aus der Hand.

Fazit: Wieder keine Punkte, und vor allem: leider kein absehbares Ende der anhaltenden Misere. In der Einzelkritik müssen sich die meisten Akteure mehr oder weniger mäßige Noten gefallen lassen. Und endlich muss ein Ruck her im Defensivverhalten, denn jeder weiß: Ohne stabile Abwehr auf Dauer keine Erfolge.
(w.packebusch, 14.04.2019)

Aufstellung:
Kay Grosser ‒ Sven Dittrich ‒ Ronny Frommhold, Robin Görlitz, Ivo Frommhold ‒ André Jurisch (80' Tim Varadi), Richard Ziesche, Pierre Fischer ‒ Marcel Rauprich, Robert Rüthrich,  Felix Schönwitz

Zuschauer: 84
Schiedsrichter: Jan Schindler (FSV Budissa Bautzen)

Tore: 1:0 Marcel Zwahr (1'); 2:0 Stefan Koark (20'); 2:1, 3:2, 3:3 Robert Rüthrich (30',62',70'); 3:1 C. Richter (36'); 4:3, 5:3 David Pohl (75',79')

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