Wer unter fussball.de die unter Spielbericht&News automatisch generierten und absolut unbrauchbaren Einlassungen liest, konnte im Vorbericht verblüfft zur Kenntnis nehmen, dass  die Vorzeichen ein Duell auf Augenhöhe versprächen. Ebenso die glatte Kehrtwende im Spielbericht selbst, wonach es auf einmal hieß: Was viele voraussagten, trat letztlich auch ein: Die DJK Blau-Weiß Wittichenau wurde der Favoritenrolle gerecht.

Aus Sicht der KöLauer selbst war allenthalben von vornherein klar, dass in Wittichenau wie jedes Mal die Trauben sehr hoch hängen und nur mit einem voll konzentrierten Auftritt die Chance auf ein vorzeigbares Resultat besteht. Dies konnte der SVKL an diesem Tage leider in keinerlei Hinsicht abliefern. Die alten Schwächen, die in allen vorangegangenen Spielen zu verzeichnen waren und hinreichend kommentiert sind, traten wieder voll zu Tage.
Vor allem machte man es dem Gastgeber viel zu leicht, zu zahlreichen Chancen zu kommen, weil keine kompakte Abwehr organisiert werden konnte und einfach auch viel zu viele individuelle Mängel unterliefen. Nach vorn ging so gut wie gar Nichts. Ein Spielkonzept und ein flüssiges Zusammenspiel waren nicht erkennbar. Dass es zur Halbzeit bereits vorentscheidend 3:0 hieß, war weniger einer überzeugenden Leistung der Einheimischen als vielmehr dem mangelhaften KöLauer Spiel zuzuschreiben. Dass in der gegenwärtigen Lage die Nerven aller Beteiligten sehr angespannt sind, ist mehr als verständlich. Wenn dann unmittelbar vor dem dritten Treffer ein klares Foul an Ronny Frommhold nicht gepfiffen wird, kann sich der Frust schon mal entladen. Aber alles Zetern in Richtung Schiri bringt uns keinen Schritt weiter. Auch dann nicht, da man in den ersten Spielen KöLau mit 14 gelben Karten recht häufig bedachte.

In der zweiten Hälfte passierte nicht mehr viel. Wittichenau erspielte noch die eine oder andere Möglichkeit, die gut und gern auch noch zu mehr als einem Tor hätten führen können. KöLaus Torhüter Lucas Ferchof konnte jetzt glänzen und weitere Tore bis fast zum Ende mit zahlreichen klasse Paraden verhindern. Eigene Tormöglichkeiten blieben für den Gast bis auf eine Möglichkeit von Tim Varadi in der 65' nach langem Schlag von Ronny Frommhold absolute Mangelware.

Fazit: Auch nach dem vierten Punktspiel hat KöLau noch nicht richtig in die Saison gefunden. Es bleibt die Frage nach den Gründen für die gegenwärtige Verfasstheit des Teams. Es muss einfach wieder gelingen, eine offenbar verloren gegangene gewisse Leichtigkeit auf dem Platz wiederzuerlangen, die dann auch in Erfolgen münden wird. Trotz der bekannten Probleme sollten alle Akteure wissen, dass ihr Anhang treu zu ihnen steht und sie unterstützt. Alle Freunde des runden Leders in Laußnitz und Königsbrück sind aufgerufen durch ihr Kommen schon zum nächsten Match gegen Lohsa/Weißkollm dies zu bekunden.
(hwp, 11.09.2021)

Aufstellung:
1 Lucas Ferchof ‒ 6 Tobias Frommhold, 13 Ronny Frommhold, 10 Richard Ziesche, 12 Felix Schönwitz ‒ 18 Marcel Rauprich (83', 8 Vincent Mey), 9 Norbert Kubaink, 17 Daniel Schreiber, 3 Robin Görlitz (46', 7 Richard Grünberg) ‒ 5 Johannes Moschke, 19 Tim Varadi

Zuschauer: 52
Schiedsrichter: Eric Stolarski (Hoyerswerdaer FC)

Tore: 1:0 (19') F. Wittek, 2:0 M. Nicolaides (27'), 3:0 J. Wehlan (32'), 4:0 L. Lange (90')